Release Wie in den Begriffsdefinitionen erläutert findert der TRANSFER OF CONTROL, sofern nicht anders geregelt, beim Überflug der Sektorgrenze plus halber Radarstaffelungswert statt. Möchte der empfangende Sektor schon vor dem eigentlichen TRANSFER OF CONTROL die Trajektorie des Fluges verändernde Anweisungen geben, so braucht er einen RELEASE. Ein Release ist dementsprechend eine Erlaubnis vom transferierenden Sektor an den empfangenden Sektor für die vorzeitige Übernahme der Kontrolle eines Fluges. Es gibt folgende Arten des Releases: RELEASE FOR (RIGHT/LEFT) TURNS Ein Release für Turns erlaubt dem empfangenden Sektor das Drehen des Luftfahrzeugs um maximal 45 Grad vor dem eigentlichen Transfer of Control. Der Release kann eingeschränkt werden für Links- oder Rechtskurven. RELEASE FOR CLIMB Ein Release für Climb erlaubt dem empfangenden Sektor vor dem eigentlichen Transfer of Control einen Steigflug anzuweisen oder die Steigrate anzupassen RELEASE FOR DESCENT Ein Release für Descent erlaubt dem empfangenden Sektor vor dem eigentlichen Transfer of Control einen Sinkflug anzuweisen oder die Sinkrate anzupassen. (FULL) RELEASE Ein "allgemeiner Release" beinhaltet Turn, Climb und Descent Release. Ein Release kann über das Topsky-Plugin direkt beim Transfer über das elektronische Hilfsmittel mitgeschickt werden. Sollte dies nicht geschehen sein und der empfangende Sektor möchte den Flug schon vor dem eigentlichen TRANSFER OF CONTROL anfassen, so muss der release verbal eingeholt werden. Dies geschieht mit folgender Sprechgruppe: REQUEST RELEASE EDMM REQUEST RELEASE (FOR (RIGHT/LEFT) TURNS / FOR CLIMB / FOR DESCENT) DLH123 EDGG DLH123 RELEASED (FOR (RIGHT/LEFT) TURNS / FOR CLIMB / FOR DESCENT) EDMM Das Nennen eines COPs ist hier nicht nötig. Manchmal hat der abgebende Sektor noch ein oder mehrere Luftfahrzeuge, beispielsweise 1000ft darüber, und kann daher per se erstmal keinen release geben. Eine Möglichkeit ist aber ein sogenannter Release Subject Your Discretion oder auch kurz: Release SYD (ES WEI DI). Das bedeutet, dass das Luftfahrzeug released ist, der empfangende Sektor jedoch zu einen genannten Verkehr staffeln muss. Beispiel: EDMM REQUEST RELEASE DLH123 EDGG DLH123 RELEASED SYD RYR123 overhead Dinkelsbühl on N869, FL200 EDMM Im beschriebenen Fall möchte München die DLH123 schon sinken lassen. Langen hat jedoch auf N869 kreuzenden Verkehr in FL200. München dürfte mit diesem Release DLH123 zuerst auf FL210 sinken lassen und sobald die beiden Flieger lateral klar sind weiter sinken lassen. Wichtig bei einem Release SYD ist, das beiden Koordinationspartnern nach der Koordination klar ist wer zu wem staffelt und vor allem, dass der empfangende Sektor weiß, wo der restriktierende Verkehr ist und was er macht.