Skip to main content

Aufgaben der Delivery-Position

Die Deliveryposition wird oftmals massiv unterschätzt und als reine Sprechstation ohne die Notwendigkeit zum Mitdenken abgetan. Wenn du auch so gedacht hast können wir dir sagen: Delivery ist viel mehr als das.
In der Realität werden Deliverylotsen auch Platzkoordinatoren genannt. Diese Bezeichnung zeigt schon eher, dass Delivery nicht nur spricht, sondern für die grundlegende Koordination aller Abflüge und damit auch die Kapazitätssteuerung zuständig ist.

Die bekannteste Aufgabe des Deliverylotsen ist die Vergabe der Streckenfreigabe für IFR, bei der der Pilot neben der Zuteilung von Transpondercode und Initial Climb auch seine Freigabe für die Abflugroute und die Flugroute an sich bekommt.

Eine Besonderheit in Deutschland ist, dass von Delivery mit der Phrase "startup approved" auch das Anlassen der Triebwerke freigegeben wird. Diese Anlassfreigabe wird nur erteilt, wenn der Flug zeitnah Pushback erwarten kann. Ist der Flughafen aktuell überfüllt, so wird die Vergabe der Anlassfreigabe bis zur sogennanten TSAT (Target Startup Approval Time) verzögert. Dieses Verfahren wird als A-CDM (Airport Collaborative Decision Making) bezeichnet. Sämtliche Informationen zu diesem Verfahren findest du in diesem Artikel.

In der Regel hat Delivery mit VFR-Verkehr nichts zu tun. Es gibt aber größere Plätze, bei denen auch VFR bei Delivery die Anlassfreigabe anfragen muss. Der Hintergrund ist, dass bei sehr viel Verkehr und einer Operation am Kapazitätslimit des Flughafens natürlich auch VFR in die Kapazitätsplanung mit einbezogen muss. Kapazitätsplanung ist primär Aufgabe des Deliverylotsen, weshalb das Verfahren der VFR-Anlassfreigabe bei Delivery folglich sinnvoll ist.