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Luftrettung

Deutschland verfügt über ein nahezu flächendeckendes Luftrettungssystem, das seit den 1970er Jahren als Ergänzung zum bodengebundenen Rettungs- und Notarztdienst geschaffen wurde und von den Ländern organisiert wird. Verschiedene Organisationen sind mit der Durchführung beauftragt:

  • ADAC Luftrettung (ADAC)
  • DRF Luftrettung (DRF)
  • Bundesministerium des Innern (BMI)
  • Johanniter Luftrettung (JLR)
  • Northern Helicopter (NHC)
  • SAR-Dienst der Bundeswehr/Heer (BWH)
  • SAR-Dienst der Bundeswehr/Marine (BWM)


Im Bereich der Luftrettung wird zwischen Rettungs-Transport-Hubschraubern (RTH), Intensivtransport-Hubschraubern (ITH) und Dual-Use-Hubschraubern unterschieden. Während die Rettungstransporthubschrauber sogenannte Primär-Einsätze fliegen (Notarzt an die Einsatzstelle bringen oder einen Patienten ins Krankenhaus transportieren), fliegen die Intensivtransport-Hubschrauber hauptsächlich sogenannte Sekundär-Einsätze (Patientenverlegung zwischen Krankenhäusern und Spezialkliniken). Die Dual-Use-Hubschrauber werden, wie der Name es vermuten lässt, für beide Einsatzarten verwendet.

Im BOS-Funk (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) sind die Intensivtransport-Hubschrauber z.B. nach Regionen oder Bundesländern benannt (z.B. "Christoph Niedersachsen"), im Flugfunk hingegen haben sie nur eine Nummer (z.B. "Christoph 86"). Auch wenn die Rettungsfliegerei überwiegend unter VFR-Bedingungen stattfindet und Deutsch gesprochen werden könnte, so wird der Flugfunk hauptsächlich auf Englisch durchgeführt, um gerade innerhalb von Kontrollzonen von größeren Flughäfen von allen am Flugverkehr teilnehmenden verstanden werden zu können. Ausnahmen hiervon können die "INFO" und "INFORMATION" Frequenzen sein wie z.B. an unkontrollierten Flugplätzen.

Zu beachten ist auch das in der Rettungsfliegerei spezielle Transpondercodes verwendet werden, der herkömmliche VFR Squawk (7000) wird nicht benutzt. Zivile Rettungshubschrauber senden, auch unter der Zuhilfenahme von Bildverstärkerbrillen bei Nachtflügen, den Code 0020 aus (Ausnahmen siehe Liste). Die Hubschrauber der Bundeswehr, die sich im Such- und Rettungseinsatz (Search and Rescue) befinden, nutzen den Squawkcode 0034.

Folgende Einsatzmittel weichen von diesen Transpondercodes ab:

  • Christoph 4 (4473 wird auf VATSIM aber nicht umgesetzt)
  • Christoph 29 (0034)
  • Christoph 31 (7377 wird auf VATSIM aber nicht umgesetzt)
  • Christoph 50 (0034)


Befindet sich der Hubschrauber im Einsatz, so wird die Einsatzstelle bzw das Einsatzgebiet auf direktem Kurs angeflogen, d.h. es wird nicht unbedingt über Pflichtmeldepunkte in eine Kontrollzone eingeflogen oder diese verlassen. Ist der Hubschrauber an einem Flughafen stationiert, so wird meist ein direkter Start in die gewünschte Himmelsrichtung erbeten. Dem Lotsen wird möglichst genau mitgeteilt, was die Absichten sind (Bsp. Steuerkurs, Höhe, Einflug / Ausflug, Ortsteile oder andere markante Punkte, in welchem Bereich man Kreisen möchte, ect.). Wenn der Hubschrauber sich nicht in einem dringlichen Einsatzflug befindet, so kann man dies dem Lotsen mitteilen in dem man an sein Rufzeichen "normal" anfügt oder "non priority needed" meldet. Im Einsatzflug wird hingegen ein "rescue" angehangen.

Einige Funkbeispiele sind HIER aufgelistet.


Die Seite www.rth.info bietet eine hervorragende Karte mit allen Rettungshubschrauber-Stationen im deutschsprachigen Raum inkl. vieler weiterer Informationen.