Tower
Leipzig Tower ist eine Bodenposition, die für Start und Landefreigaben sowie Verkehrskontrolle und -informationen in der Kontrollzone zuständig ist. Zudem übernimmt Leipzig Tower die Aufgaben von Leipzig Ground und Leipzig Delivery, wenn diese nicht besetzt sind. Nach dem Abheben muss Leipzig Tower die Flieger an die nächste Frequenz übergeben.
Des Weiteren ist Tower-Nord erst zu öffnen, wenn bereits Ground und Delivery besetzt sind (siehe Besetzungsreihenfolge).
EDDP_N_TWR ist für die Nordpiste zuständig. EDDP_S_TWR ist dementsprechend für die Südpiste zuständig.
Generelle Aufgaben
- Die Festlegung der aktiven Pisten
- Erstellen der ATIS
- Pistenseparation herstellen
- Verkehrsinformationen erteilen
- Start- und Landefreigaben erteilen
- Wirbelschleppenseparation für startenden Verkehr herstellen
- Flugzeuge nach dem Abheben an die nächste Frequenz übergeben
Bevorzugte Betriebsrichtung
Die bevorzugte Betriebsrichtung in Leipzig/Halle ist die 26-Richtung bis zu einer Rückenwindkomponente von 5 Knoten.
Kontrollzone
Die Leipziger Kontrollzone erstreckt sich ungefähr zwischen den Städten Halle und Leipzig. Die vertikale Grenze der CTR beträgt 2500ft MSL. Einflüge und Ausflüge in die Kontrollzone erfolgen über die Pflichtmeldepunkte:
- Norden: November 1/2
- Süden: Sierra 1/2
Die Platzrunden sollen nicht zwischen den Pisten freigegeben werden.
Kontrollzone Leipzig - © openflightmaps.org
Ankommender Verkehr
Leipzig Tower gibt für seine jeweilige Piste die Landefreigabe. Während der Pilot die Piste verlässt, übergibt Leipzig Tower den Piloten zur Groundfrequenz.
Der Tower ist dafür verantwortlich, dass die Pisten-, Radar- und/oder Wirbelschleppenstaffelung eingehalten wird. Im Falle einer Staffelungsunterschreitung ist sofort ein Go-Around anzuweisen. Dabei sind die in Leipzig anwendbaren RECAT-EU Verfahren zu beachten.
Nach neuen, von Eurocontrol aufgestellten Wirbelschleppen-Mindeststaffelungswerten, wurden die bekannten, von der ICAO aufgestellten Kategorien (Light, Medium, Heavy, Super) in neue Unterkategorien geteilt und damit die Möglichkeit geboten, Flugzeuge bestimmter Kategorien noch enger zu staffeln. Die DFS hat sich dazu entschieden, das Verfahren unter Anderem am Flughafen Leipzig/Halle, allerdings nur in der Kategorie "Lower Heavy/Lower Heavy" und den Flugzeugtypen A300, B757 und B767 anzuwenden. Demnach können zwei aufeinanderfolgende Flugzeuge des oben genannten Typs auf 3 Meilen, und müssen nicht wie nach ICAO-Richtlinien, auf 4 Meilen, gestaffelt werden.
Anflugarten
Der Flughafen Leipzig/Halle verfügt über verschiedene Anflugarten auf allen Pisten. Eine genaue Übersicht der Anflüge findet man HIER.
Betriebsmodus
Aufgrund der Entfernung beider Pisten sind parallele ILS Anflüge auf beiden Pisten theoretisch zugelassen. Thüringen Low bzw. Feeder bestimmt, ob Flugzeuge als staggered oder als independet parallel auf die Pisten gestaffelt werden. In Realität wird b.a.w. ausschließlich der staggered Modus benutzt. Es ist wichtig, dass der Tower im Falle von IPA die ATIS dementsprechend anpasst.
Jeder Lotse muss sich mit den Verfahren von Staggered und Independent Parallel Approaches auseinandersetzen!
Eine Erklärung über den möglichen Betriebsmodus ist hierHIER zu finden:
High Intensity Runway Operations (HIRO)
Aufgrund der höheren Verkehrszahlen in der Nacht wird zwischen 22:00 bis 06:00 lokal von den Piloten erwartet, die Piste über folgende Schnellabrollwege zu verlassen:
Flugzeugtyp | Piste 08R | Piste 26L |
---|---|---|
B752 / A306 / B763 ALL MEDIUM (Jet and Prop) |
S6 (2550m/7382ft) | S4 (1850m/6070ft) |
Dabei überqueren Flugzeuge, welche am Apron 4/5 parken direkt den Rollweg T und halten vor Rollweg V. Von dort sind weitere Rollanweisung zu erwarten.
Low Visibility Procedures (LVP)
Das Abrollen erfolgt in der Realität über Schnellabrollbahn-Befeuerungen (RETILs). Diese gibt es in den Flugsimulatoren nicht, jedoch ist davon auszugehen, dass Flugzeuge in den meisten Fällen über folgende Schnellabrollwege die Piste verlassen werden:
Piste | RETILs für TWY |
---|---|
08R | S6 |
26L | S4 und S3 |
Piste 08L/26R: Das Abrollen erfolgt über Rollwege A1-W1 bzw. A9-C-E8
Abfliegender Verkehr
Flugzeuge werden vom Tower für seine jeweilige Piste für den Takeoff freigegeben. Hierbei muss Pisten-, Radar- und/oder Wirbelschleppenstaffelung zu jeder Zeit eingehalten werden. Nachdem das abhebende Luftfahrzeug sich ausreichend in der Luft stabilisiert hat, wird der Handoff zum jeweiligen Arrivallotsen durchgeführt.
Abflugrouten
Eine genaue Übersicht alle Abflugrouten findet man HIER.
Parallel-Abflüge
Aufgrund der großen Entfernung zwischen beiden Pisten sind parallele Abflüge am Flughafen Leipzig/Halle gestattet. Hierbei ist speziell bei einem Tower Split die Koordination zwischen beiden Lotsen sehr wichtig. Folgendes muss beachtet werden:
- Parallele Abflüge sind nur genehmigt, wenn beide Flugzeuge sich auf einer SID befinden!
- Es muss sichergestellt werden, dass die Abflugrouten sich nicht kreuzen!
- Leipzig Tower muss sicherstellen, dass die abfliegenden Flugzeuge nicht von ihrere SID abweichen. Falls nötig, müssen die Flugzeuge sofort mit Headings rausgedreht werden
- Der Handoff zum Arrivallotsen erflogt erst, wenn eines der beiden Flugzeuge vom Pistenkurs auf der SID abdreht
Übergaben
Die Übergaben zu den Arrivalotsen teilen sich wie folgt auf:
Thüringen Low Nord (EDDP_N_APP) |
Thüringen Low Süd (EDDP_S_APP) |
||
ORTAG, ODLUN, MAG, UMBAL, RUDAK | NEVKO, GOLAT, DRN |
Besonderheiten
In den Flugsimulatoren gibt es teilweise Unterschiede in den verschiedenen Szenerien im Vergleich zur Realität bzw. zum Euroscope Groundlayout. Größtes Problem stellt hier die alte Südpiste dar, welche in der FSX default Szenerie immer noch vorhanden ist. Diese verläuft parallel zum Rollweg N zwischen H1 und H5. Des Weiteren schneidet die alte Südpiste die neue Piste minimal. In solchen Fällen sollte man den Piloten die Nordpiste zuweisen, da diese in allen Simulatoren korrekt dargestellt wird.
Koordination mit Nachbarstationen
Leipzig Tower --> Leipzig Ground/Delivery, München Radar
- Leipzig Tower teilt allen umliegenden Stationen die aktive Pistenrichtung mit. Bei einem Pistenwechsel müssen alle anderen Position auch informiert werden.