Kontrollzone (D-CTR)
Eine Kontrollzone (CTR) ist der kontrollierte Luftraum im nahen Umfeld eines Verkehrsflughafens oder größeren Flugplatzes. Die verantwortliche Stelle ist ein Tower, der in der Realität großenteils nach Sicht operiert. Das Radarbild dient lediglich als Unterstützung.
Die Kontrollzone hat einige Besonderheiten im Vergleich zu allen anderen kontrollierten Lufträumen:
- Sie hat als Lower Limit immer den Boden (GND), während eine Control Area (also sämtlicher sonstiger kontrollierter Luftraum, der nicht als Kontrollzone definiert ist) nie bis zum Boden reicht.
- In einer Kontrollzone ist SVFR (Sonderflüge nach Sichtflugregeln) möglich, um auch bei schlechtem Wetter unter bestimmten Bedingungen an kontrollierten Flughäfen landen / starten zu können
- Zusätzliche VFR-Minima:
- Bodensicht: 5 km
- Hauptwolkenuntergrenze: 1500 ft
Eigenschaften
In Deutschland sind Kontrollzonen ohne Ausnahme als Delta-Luftraum klassifiziert. Daher gelten in ihr auch alle Regeln, die in einem "normalen" Delta-Luftraum auch gelten. Je nach Verkehrsaufkommen werden Kontrollzonen auch nur zeitweise aktiv gehalten - entweder über die Betriebszeiten des Platzes (z.B. 06:00 - 20:00 Uhr lokal) definiert oder bei Bedarf (z.B. anfliegender IFR-Verkehr) aktiviert. Solche zeitweise aktiven Lufträume erkennt man in Karten an dem Suffix (HX) - z.B. D(HX). Bei Inaktivität gilt die Klassifizierung der generellen Luftraumstruktur (siehe weiterführende Links).
Kontrollzonen erkennt man auf der deutschen ICAO-Karte an der rötlichen Einfärbung des Zuständigkeitsbereichs.
Während Instrumentenflugverkehr hauptsächlich veröffentlichte Verfahren (z.B. einen ILS-Anflug oder eine SID) in und aus der Kontrollzone fliegt, benutzt man für VFR meist Pflichtmeldepunkte, über die der Ein- und Ausflug geregelt wird. Genaueres ist in den Standard Operating Procedures des jeweiligen Platzes definiert.
Kontrollzone Stuttgart - © openflightmaps.org
Weiterführende Links
- Luftraumstruktur und Sichtflugregeln in Deutschland, Deutsche Flugsicherung GmbH